Fraser Island
Hallo liebe Leser,
da unsere letzten Tage durch umfangreiche Freizeitgestaltung überfüllt waren, kann ich mich erst jetzt wieder melden. In diesem Beitrag werde ich über unsere Dreitagestour auf Fraser Island berichten, und sehr bald schreibe ich noch in einem zweiten Beitrag, was wir in den Tagen nach Fraser Island bis heute unternommen haben.
Aber zuerst möchte ich mich auch an dieser Stelle nochmal bedanken, für all die Gratulationen und Glückwünsche, die mich gestern erreicht haben. Ich hatte einen sehr schönen Geburtstag – hier am anderen Ende der Welt – und freue mich, dass sich so viele gemeldet haben. Dankeschön 🙂
Nun aber zum eigentlichen Thema 😀 Wie ihr wisst hatten Alex und ich eine Tour für Fraser Island gebucht, und zwar vom 14. bis 16. Mai. Fraser Island ist eine 124 km lange und bis zu 25 km breite Insel in der Nähe von Rainbow Beach, einem Ort an der Ostküste Queenslands. Das Besondere ist, dass die Insel fast ausschliesslich aus Sand besteht, und trotzdem von dichtem tropischen Wald bewachsen ist.
Unsere Tour startete in Rainbow Beach, wo wir am Samstagmorgen unsere Gruppe trafen und auf vier verschiedene Autos aufgeteilt wurden. Wir fuhren mit (sehr alten und leider recht eingerosteten) Toyota-Geländewagen. Immer in Kollone, saß im vordersten Wagen der Guide und gab über das Walkie-Talkie Anweisungen an die übrigen drei Fahrer durch. Fahren durfte jeder, der 21 Jahre oder älter war, ich also leider nicht.
In unserem Auto hatten wir nur zwei Fahrer, alle anderen waren zu jung. Acht Leute waren in unserem Auto, und ich hatte mich anfangs sehr gefreut, neue Leute kennen zu lernen.
Da wir ja nur zu zweit reisen, war ich gespannt, welche anderen interessanten Menschen man so treffen könnte. Bald erfuhren wir aber, dass in unserem Auto fast ausschließlich sehr stille Leute waren, die scheinbar keine Lust hatten sich zu unterhalten 🙁 Jedenfalls hatte ich oft versucht, ein Gespräch anzufangen, was aber nach ein paar Sätzen sofort wieder erstarb. Wir waren also eher schweigend unterwegs ABER trotzdem war die Insel an sich überragend.
Auch wenn ich mit unseren Mitfahrern nicht allzuviel anfangen konnte, hatten wir sehr viel Spaß, denn während unserer Tour fuhren wir viele sehr schöne Stellen auf der Insel an.
Am Anfang wurden wir mit der Autofähre hinübergebracht, und kaum auf der Insel angekommen gab es keine Straßen mehr. Man fuhr durch den weichen Sand am Strand, und auch die Wege im Wald bestanden ausschliesslich aus sehr weichem Sand. Es war sehr abenteuerlich, weil sich die Autos oft seeeeehr anstrengen mussten, um im weichen Sand nicht stecken zu bleiben.
Als erstes fuhren wir zum Lake McKanzie. Dieser See ist wohl der berühmteste auf Fraser Island. Das Wasser ist unglaublich klar, und auch der Sandstrand ist atemberaubend. Der See ist eine kleine Oase mitten im Wald. Um den See zu erreichen muss man eine ebenfalls sehr hübsche Strecke durch den Wald fahren, von der aus man immer schöne Blicke auf den dichten Urwald hat.
Nachdem wir den See besichtigt hatten, und auch ein wenig im (eiskalten) Wasser schwimmen waren, fuhren wir noch eine sehr lange Strecke am Strand entlang. Ziel war ein kleiner Campingplatz in der Mitte der Insel, wo wir die nächsten zwei Nächte verbringen würden. Hier waren schon Zelte errichtet, die dauerhaft genutzt werden. Gekocht wurde von uns selbst, und am Abend gab es Goon am Lagerfeuer (Goon = allerbilligster australischer “Wein”, der mit Essenzen aus Nuß, Milch, Fisch und Ei hergestellt wird 🙁 ).
Im Lager wurde mir auch bewusst, wie gefährlich Dingos scheinbar sind. Der Dingo ist eine Art australischer Wildhund, der auf Fraser Island lebt, und sehr oft Menschen angreift. Sein Instink zwingt ihn zu Attacken, die als Probe der Stärke dienen. Also war unser Zeltlager mit einem riesigen Zaun umgeben, und auf der Autoeinfahrt waren in geringer Höhe ein paar Stromkabel gespannt, um den Dingo zuverlässig auszusperren. Auf der Insel gibt es auch überall kleine Gatter, in denen sich Wanderer bei Bedarf einschliessen können.
Am Morgen weckte uns unser Gruppenführer sehr zeitig. Er hatte sowieso eine kleie Macke und meinte immer, den Unterhalter spielen zu müssen. Also rannte er schreiend durch unser Zeltdorf und versuchte uns mit den Worten “Wake up little fuckers” auf die Beine zu bringen.
Aber auch dieser Tag hatte ordentlich was zu bieten. Als erstes – quasi zum aufwachen – gab es einen Stopp an einem sehr klaren Fluss, wo man super schwimmen konnte.
Danach sind wir zu dem Schiffswrack der “Maheno” gefahren. Das Schiff strandete 1935, als es von einem überraschenden Zyklon erfasst wurde. Es war sowieso zum Verschrotten freigegeben, wurde also auf der Insel liegen gelassen und für Hochzeiten und Feiern genutzt. Später entschied sich die Luftwaffe, das Schiff als Zielobjekt für Bombardierungs-Übungen zu nutzen, weshalb es inzwischen ziemlich geborsten ist.
Am Nachmittag fuhren wir noch ein ganzes Stück nordwärts, um von einem ehemaligen Vulkan aus über die Insel zu schauen.
Highlight des Tages für mich war unser letzter Stopp auf einer riesigen Wanderdüne. Ich kam mir fast wie in der Wüste vor, den über mindestens 500 Meter Länge und 1 km Breite war nichts als Sand.
Nach einer weiteren Nacht im Zeltlager ging es am Montag wieder Richtung Festland. Auf dem Weg zur Fähre hielten wir noch an einer Stelle, wo kleine Passagiermaschienen 10 minutige Rundflüge über die Insel anboten. Ich habe schweren Herzens die 60$ investiert, um noch einen besseren Überblick über die Insel zu bekommen. Der Ausblick war auch wirklich späktakulär, leider waren die Scheiben aber so zerkrazt, dass viele meiner Fotografien erst einmal eine Photoshop-Nachbearbeitung benötigen.
Als allerletztes hielten wir am “Lake Boomanjin”. Dieser See ist von einem dichten Teatree-Wald umgeben. Das Laub der Baume fällt in den See, und die Öle des Laubs mischen sich mit dem Seewasser. Der See ist deshalb komplett rot gefärbt, und das Baden im Wasser soll für Haut und Haare sehr gesund sein.
Nach ein paar letzten schönen Stunden am See mussten wir leider wieder zurück auf das Festland. Von der Autofähre aus sahen wir in der Ferne noch kurz ein paar Delfine, bevor unsere Tour zu Ende war.
Als Fazit kann ich sagen dass die Insel unglaublich schön ist. Mit unserer Tour hatten wir ein bisschen Pech (verschlossene Gruppe, seltsamer Guide, alte Autos, selbst kochen und Zelten) aber davon abgesehen hatte ich jede Menge Spass beim Erkunden dieses einzigartigen Fleckchens 🙂
Fraser Island ist definitiv eines der Highlights an der Ostküste.
Da unser Fraser Besuch aber schon vier Tage zurück liegt, und wir in der Zwischenzeit wieder Spektakuläres erlebt haben 😉 werde ich sehr bald noch einen zweiten Beitrag schreiben.
Bleibt also dran,
euer Jonas
Hi Jonas,
amazing pictures my friend, well done. Thanks for sharing them!
Frazer Island seems to be really worth a visit.
CU soon in Sydney,
Ben