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Kuba on a Budget – Nützliche Tipps für Backpacker
Kuba ist für Backpacker immer noch ein eher untypisches Reiseziel. Trotzdem finde ich, dass man Kuba sehr gut mit dem Rucksack erkunden kann. Die Lebensart und die Atmosphäre in den kubanischen Städten und Dörfern ist unglaublich beeindruckend, und auch für Naturfreunde hat das Land eine Menge zu bieten. In dieser Übersicht fasse ich einige Tipps zusammen, die euch das Reisen in Kuba erleichtern werden.
Inhalt
Dokumente für die Einreise
Reiseplanung
Übernachten
Fortbewegung
1. Mietwagen
1.1 Kubas Straßen
1.2 Navigation
2. Viazul-Busse
3. Sammeltaxis
Aktivitäten
Internet
Handy
Einkaufen
Währungen
Geld erhalten
Einkaufsmöglichkeiten
Mentalität
Englisch oder Spanisch
Fragen
Dokumente für die Einreise
Für deutsche Staatsbürger ist die Einreise nach Kuba vergleichsweise einfach. Ihr benötigt:
– eine Touristenkarte:
gleichzusetzen mit einem Visum, online oder am Check-In der meisten Airlines (z.B.: Condor, Eurowings) für 25 €, besteht aus zwei Teilen: einen gibt man bei der Einreise ab und den anderen bei der Ausreise
– Reisepass:
gültig bis mindestens sechs Monate nach Einreise
– Krankenversicherung:
Hanse Merkur oder andere
– Nachweis über Rückflug:
wird in der Regel nicht geprüft
– Nachweis über erste Übernachtung:
wird in der Regel nicht geprüft
Reiseplanung
Kuba bietet sich für eine Rundreise wunderbar an. Viele Reiseführer enthalten bereits Routenvorschläge an denen man sich grob orientieren kann. Wer nur eine Woche hat sollte sich auf einen Teil des Landes beschränken, zum Beispiel auf den Westen (Havanna, Pinar del Rio, Vinales) oder den Süd-Osten (Santiago, Santo Domingo und Umgebung). Eine Rundreise durch die komplette Insel lohnt sich ab zwei – idealerweise mindestens drei – Wochen.
Übernachten
In Kuba findet man problemlos Unterkunft in privat vermieteten Räumen und Wohnungen – „casa particular“ genannt. Es handelt sich um sehr einfache Unterkünfte, mit einem Schlafzimmer und dem dazugehörigen Bad. Man zahlt pro Zimmer, und da ein Zimmer in der Regel zwei Betten bietet, kommt man deutlich günstiger, wenn man zu zweit unterwegs ist. Eine Nacht in einer Casa kostet zwischen 25 und 35 CUC. Für Frühstück wird meistens 5 CUC pro Person berechnet, man erhält oft gebratenes Ei, Toast mit Marmelade oder Käse, Kaffee, Fruchtsaft und Obst. Vorsicht: manchmal steht am Ende auch der Begrüßungstee auf der Rechnung, von dem man dachte, er sei geschenkt!
Eine Casa findet man in den größeren Orten innerhalb von Minuten. An der Tür findet ihr das unten abgebildete Logo in blau (nicht in rot!). Man klingelt an der Tür und wird durch das Haus geführt. Danach kann man sich für oder gegen diese Unterkunft entscheiden. Wir hatten selbst in der Hauptsaison nie Probleme eine Unterkunft zu finden, obwohl wir oft erst abends mit der Suche begonnen haben.
Casa “Heidi en la montana” in Santo Domingo
Fortbewegung
Kuba ist mit über 1000 km Breite ein sehr großes Land. Hinzu kommt, dass die Straßen unglaublich schlecht sind. Selbst die „Autopistas“ sind voller Schlaglöcher. Deshalb wird man oft nur mit weniger als 100 km/h vorrankommen. Folgende drei Reisemöglichkeiten kommen für Kuba in Frage.
1. Mietwagen
Mietwagen in Kuba sind im Gegensatz zu den Autos der Einheimischen oft in recht guter Verfassung. Wir hatten zum Beispiel einen Peugeot mit nur 60.000 km auf dem Zähler. Buchen sollte man, gerade in der Hochsaison, lieber sehr frühzeitig. Für die Zeit von Dezember bis März empfiehlt sich, drei Monate im Voraus zu buchen. Die Webseiten der kubanischen Firmen sind oft recht unübersichtlich und nicht sehr vertrauenerweckend. Besser kommt man da mit einem seriösen Vermittler wie TUI Cars. Aber bitte beachten: Selbst markterfahrene Firmen wie TUI können kein Auto zusichern. Nach der Buchungsanfrage vergehen in der Regel zwei bis drei Wochen bis man eine Bestätigung oder Absage aus Kuba erhält.
Der Fahrer muss mindestens 18 sein. Der Wagen kostet in der Regel mindestens 50 CUC pro Tag, oft mehr.
Hier noch zwei Tipps für Selbstfahrer:
1.1 Kubas Straßen
Viele Straßen sind extrem beschädigt. Man sollte permanent auf Schlaglöcher achtgeben, wenn man nicht ein Rad verlieren möchte. Auch in den Städten ist Vorsicht geboten, denn hier teilt man sich die Straße mit unzähligen Fußgängern, Pferdekutschen, Schubkarren/ fahrenden Geschäften und Mopeds. Niemand hier passt so wirklich auf, also sollte man als Fahrer stets wachsam sein.
Es gibt viele Polizeistreifen in Kuba. Oft wurden wir angehalten, und nachdem uns der Polizist freundlich gegrüßt hatte, durften wir weiterfahren. Man erlaubt sich gern einen Scherz bei den Touristen. In Kuba ist es üblich, entgegenkommende Fahrer mit zweimaliger Lichthupe vor Polizisten zu warnen, oft schon weit im Voraus.
Weil fast niemand im Besitz eines Autos ist, gibt es sehr viele Tramper. Wenn man Menschen mitnehmen sollte, empfiehlt es sich, von vorn herein alle eigenen Wertsachen im Kofferraum zu lassen, um Taschendieben keine Gelegenheit zu bieten. Wir haben nur dann gehalten, wenn es ein Ort war, in dem so gut wie nie Autos vorbeikommen. Hier sind die Leute wirklich auf Hilfe angewiesen. In Städten sollte man prinzipiell nie anhalten, denn dort gibt es eine Menge Betrüger. Ein Mann fuhr zum Beispiel mehrere hundert Kilometer bei uns mit und hat dann versucht uns für Geld eine Casa zu vermitteln. Aber dafür braucht man nun wirklich keine Hilfe. Viele Kubaner raten prinzipiell davon ab, Tramper mitzunehmen, aber wie gesagt: in kleinen Dörfern trifft man eigentlich meistens auf ehrliche und wirklich hilfsbedürftige Anhalter.
1.2 Navigation
Offiziell sind GPS-fähige Geräte in Kuba verboten, aber in der Praxis kontrolliert das niemand mehr. Man kann problemlos mit einem GPS-fähigen Smartphone einreisen. Zur Navigation empfehle ich die App Maps.me. Hier kann man sich die Karte eines jeden Landes offline herunterladen. Außerdem hat man eine Navigationsfunktion. Weitere Features sind Lesezeichen zum Markieren aller möglichen Orte, sowie die Anzeige von Sehenswürdigkeiten, Restaurants, Casas, Panoramas und so mehr. Mit Maps.me kamen wir wunderbar zurecht während unserer dreiwöchigen Reise durch Kuba.
2. Viazul-Busse
Das Busunternehmen Viazul verbindet die meisten kubanischen Städte und ist für Backpacker mit geringem Budget eine gute Reisemöglichkeit. Die Busse fahren in den örtlichen Viazul-Busstationen ab. Tickets kann man online buchen (Vorsicht: Stornierung nur 7 Tage im Voraus möglich) oder ein bis zweit Tage vor Abfahrt an der Busstation kaufen. Zweiteres reicht in der Regel aus – selbst wenn die Busse online als ausgebucht angegeben werden, gibt es vor Ort meist noch ein Kontingent. Ich selbst bin nicht mit Bussen gefahren, habe aber gehört, dass es meistens gut funktioniert. So gut organisiert wie in anderen Ländern sind die Busunternehmen hier aber nicht, und mir wurde sogar von einem Bus berichtet, der unterwegs liegengeblieben ist.
3. Sammeltaxis
Sammeltaxis fahren ebenso wie die Busse zwischen den bei Touristen üblichen Zielen. Die Sammeltaxis stehen oft in der Nähe der Viazul-Busstationen oder vor Bahnhöfen. Man muss einfach den Fahrer ansprechen und dann warten, bis das Taxi voll ist (oder man zahlt für alle Plätze). Man kann auch einen Tag im Voraus buchen, sodass sich der Fahrer selbst um weitere Gäste kümmert. Bei der Buchung unterstützt werden kann man von Cubataxi. Offizielle Büros gibt es in größeren Städten. Oft ist eine Fahrt im Sammeltaxi nur 3 bis 5 CUC teurer als im Bus. Man muss sich aber bewusst sein, dass man damit bereits einen weit höheren Preis als jeder Einheimische bezahlt. Dafür wird man am Zielort bis vor die Casa gefahren. Man sollte sich möglichst moderne Autos wählen, weil die weite Fahrt in einem Oldtimer recht ungemütlich werden kann.
Aktivitäten
Kuba ist ein sehr gutes Reiseziel für Abenteurer. Mit dem Mietwagen oder einem geliehenen Moped lassen sich die ländlichen Gegenden wunderbar erkunden. Aber auch in den Städten ist immer viel los. Zu Fuß oder in öffentlichen Verkehrsmitteln kann man gut einen Eindruck der verrückten Städte gewinnen, außerdem findet man überall Bars, oft mit Livemusik. Kuba hat sehr gute Strände, zum Beispiel in Trinidad oder den Cayos vor Moron. Auch für Wanderungen finden sich immer gute Orte, wie zum Beispiel im Val de Vinales oder im Turquino-Nationalpark um Santo Domingo. In manchen Orten werden bestimmte Touren angeboten, zum Beispiel Ausritte im Val de Vinales. Hier trifft man dann oft Kubaner, die mit Fotos in der Hand auf der Straße für die Touren werben. Auch wenn das ein bisschen seltsam wirkt, kann man diesen Verkäufern vertrauen. Genauso funktioniert Tourismus in Kuba.
Internet
WLAN gibt es nach wie vor nur in den von der Regierung bereitgestellten Hotspots in den Stadtparks. Zum Einloggen muss man sich Zugangscodes in den Geschäften von ETECSA kaufen. Eine Stunde kostet 1,50 CUC, und leider ist das WLAN extrem langsam. Ich konnte es zum Blog schreiben nutzen, aber ein Artikel hat mich oft mehr als drei Stunden gekostet. Skype ist weiterhin komplett blockiert, und Facebook funktioniert nur gelegentlich.
Wer keine Gelegenheit zum Kaufen der Codes hatte, findet diese oft auch in der WLAN-Area. Dort gibt es Kubaner, die diese Karten schwarz (und viel teurer) weiterverkaufen. Ich habe das gelegentlich genutzt, man sollte aber darauf achten, dass sich auf der Rückseite wirklich eine sichtbare Nummer und eine verdeckte Nummer zum Abreiben befinden.
Handy
Die kubanische Firma CUBACEL vergibt ausschließlich Prepaid-SIM-Karten. Diese sind nur für Telefonie und SMS gedacht, nicht für Internet. Karte sowie Guthaben kauft man in den Geschäften von ETECSA. Als Tourist darf man eine SIM nur mieten (3 CUC/ Tag bzw. 6 CUC/ Tag inkl. Handy). Man kann aber auch einen Einheimischen bezahlen, der dann eine SIM für 30 CUC kaufen kann. Das empfiehlt sich – wenn man mal nachrechnet – bei einer Reisedauer länger als 10 Tage.
Einkaufen
In Kuba kann man sehr günstig leben, wenn man die richtigen Einkaufsmöglichkeiten kennt. Allgemein gilt aber, dass in Kuba großer Mangel herrscht, viele Produkte schlechter als in Europa oder meistens sogar gar nicht vorhanden sind.
Währungen
In Cuba gibt es zwei Währungen: den von Einheimischen genutzten kubanische Peso (CUP) und der Peso Convertible (CUC) für Touristen. Der CUC ist 1:1 an den amerikanischen Dollar gebunden. 1 US$ entspricht also immer 1 CUC.
Meistens zahlen Touristen in CUC. Jede Taxifahrt, jede Casa, den Eintritt in Museen, Tankstellen und auch in den größeren Läden der Stadt.
Das Tagesbudget kann man durchaus auf circa 30 CUC beschränken. 15 CUC pro Person für Unterkunft, circa 10 CUC für Essen und weitere 5 CUC für kleine Ausflüge. Unterwegs kommen dann natürlich noch Kosten für Transport und eventuell für bestimmte Touren hinzu. Allgemein ist Kuba ein recht günstiges Reiseland. Wir haben in drei Wochen pro Person weniger als 2000 € ausgegeben, obwohl in der Rechnung auch der Mietwagen (1300€ für zwei Personen) UND Benzin enthalten ist.
Viel Ersparnis bringt die Nutzung vom kubanischen Peso. Bei einigen Restaurants wundert man sich, das der Cheeseburger zum Beispiel 12 Peso kostet, aber bei solch hohen Preisen ist IMMER der CUP gemeint. 1 CUC sind 24 CUP, und mit dem CUP kann man sehr günstig einkaufen. In Nebenstraßen erhält man Kaffee oder Limonade für
1 CUP, einen Burger für 12 CUP. Wenn man in die richtigen Geschäfte geht, kann man sein Tagesbudget also noch verringern.
Geld erhalten
In Kuba funktionieren mittlerweile die meisten Visa und MasterCard Kreditkarten. Ausnahme sind weiterhin amerikanische Banken und ihre Tochterfirmen. Trotzdem sollte man bei Zeiten bei seiner Bank nachfragen. Meine Netbank-MasterCard muss man nämlich für Kuba extra freischalten lassen. Da es aber nur wenige Automaten gibt, und die Abhebegebühren oft hoch sind, nehmen viele Reisende Bargeld mit. Euros kann man problemlos im Flughafen oder in den städtischen Cadecas (ebenfalls verzeichnet bei Maps.me) umtauschen. Der verwendete Wechselkurs ist zurzeit leider sehr schlecht – fast 1:1 – und auch der Unterschied zwischen Flughafen oder Cadeca ist nur noch unbedeutend gering (circa 3 CUC je 100 CUC).
Einkaufsmöglichkeiten
Supermärkte wie wir sie kennen, gibt es in Kuba nicht. Die hiesigen Supermärkte haben eine so geringe Auswahl, dass man oft ganze Regale mit demselben Produkt füllen muss. Sehr günstig kommt man dafür bei Straßenhändlern und Marktständen, die für CUP Gemüse, Brot, warmes Essen oder Sandwiches und mehr anbieten. In großen Städten wie Havanna findet man auch Stores von bekannten Marken wie ADIDAS oder Nike, aber preislich sind diese nicht günstiger als in Deutschland. Wirklich günstige Souvenirshops findet man dagegen überall.
Mentalität
Ich habe die Kubaner größtenteils als freundlich und hilfsbereit empfunden. Sogar mir gegenüber waren die meisten sehr offen, obwohl ich kein spanisch spreche. Natürlich wird man aber als Tourist als reich eingeschätzt. Deshalb versuchen viele Kubaner Taxifahrten zu bewerben, oder auf ihr Geschäft aufmerksam zu machen. Ein „Estoy bien, gracias“ reicht aber in der Regel aus, um die Angebote abzulehnen. Einige Kubaner betteln, oder fragen, ob man ihre Einkäufe bezahlt. Ich habe dann in der Regel abgelehnt. Ein anderer Backpacker erzählte mir, dass er in solchen Situationen einfach eine Zigarette aus einer sehr günstigen Packung verschenkte, und die Kubaner meistens zufrieden waren. Weitere willkommene Mitbringsel sind Kugelschreiber oder Produkte wie Seife, Cremes und Shampoos.
Kubaner sind in ihrer Art offener und lebhafter als wir das in Deutschland gewohnt sind. Alleinreisenden Mädchen wird in der Stadt oft hinterhergepfiffen, aber mehr auch nicht.
Kuba ist trotz allen Warnungen, die man hier und da liest, ein sehr sicheres Reiseland. Wir haben uns nirgends, selbst in komplett untouristischen Gegenden, unwohl oder gefährdet gefühlt. Im Gegenteil, oft freuen sich Kubaner, wenn man als Tourist eine Kleinigkeit in ihrem Laden kauft oder kurz mit ihnen schwatzt.
Englisch oder Spanisch?
Natürlich ist es von Vorteil, wenn man Spanisch spricht. Viele Kubaner können kein Englisch. Ich selbst bin aber auch ohne fließendes Spanisch wunderbar zurechtgekommen. Es ist nützlich, wenn man vor der Reise wenigstens einen kleinen Sprachkurs macht, zum Beispiel online bei Babbel.de. Innerhalb von drei Wochen konnte ich auf diesem Weg genug Spanisch lernen, um problemlos zu reisen. Ein Wörterbuch sollte man auf jeden Fall mitnehmen.
Kubaner die im Tourismus tätig sind, sprechen häufig Englisch. Ebenso wie junge Kubaner, die Englisch oft in der Schule lernen.
Noch Fragen?
Weitere Informationen findet man in meinen Reiseberichten auf jonas-reiseblog.de.
Ich beantworte auch sehr gern persönlich gestellte Fragen. Meine Email ist
info@jonas-reiseblog.de